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Reaktionen auf Fisch – nicht immer eine Allergie!

Reaktionen auf Fisch Nicht immer eine Allergie!

 /  Sonja Lämmel

Bei unerwünschten Reaktionen nach dem Verzehr von Fisch sollte nicht immer direkt an eine Allergie gedacht werden. Die Konsequent nach einer solchen Unverträglichkeitsreaktion nie wieder Fisch zu Essen ist in vielen Fällen nicht notwendig. DENN: Nicht jede Reaktion auf Fisch muss eine Allergie sein.

Allergien auf Fisch kommen im Säuglingsalter- und Erwachsenenalter vor. Der Ursprung der Allergie liegt oftmals in der frühen Kindheit, allerdings gibt es auch einen möglichen Krankheitsbeginn in späteren Lebensphasen. Im Gegensatz zur Milch- und Ei-Allergie wachsen sich Allergien auf Fische nicht aus, sondern bleiben meist ein Leben lang erhalten. Da die Rate an Fischverzehr in einem Land wesentlichen Einfluss auf die Häufigkeit der Fischallergien hat, ist sie in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich und in Deutschland vergleichsweise niedrig. Etwa 0,2 % der Kinder und 0,5 % der Erwachsenen sind von einer echten Fischallergie betroffen. Im Anaphylaxieregister steht Fisch auf der Rangliste der Auslöser auf Platz 5 bei den Kindern und Jugendlichen und auf Platz 7 bei den Erwachsenen.

Der Verzehr von Fisch kann zu unerwünschten Reaktionen führen. Dabei handelt es sich allerdings nicht immer um allergische Reaktionen. Einige Fische, wie Thunfische oder Makrele, enthalten in ihren Muskeln hohe Mengen einer bestimmten Aminosäure (Histidin). Durch mikrobiologische Zersetzung durch nicht-sachgemäße Lagerung können sehr hohe Mengen Histamin entstehen. Der Verzehr dieses Nahrungsmittels führt dann zu allergieähnlichen Symptomen und wird auch als Scombroid- oder Fischvergiftung (Scombrotoxismus) bezeichnet.

Eine weitere Form der Fisch-Unverträglichkeit ist die Anisakis-Simplex Infektion. Ein Fischparasit, der beim Verzehr von rohem Fisch Probleme machen kann. Bei Temperaturen > 60 Grad oder Gefrierlagerung von mindestens 2 Tage kann er allerdings nicht überleben. Diese Infektion löst akute gastrointestinale Beschwerden aus.

Als Letztes sei noch die Anisakis-Allergie zu nennen. Eine sehr seltene Form, bei der das Immunsystem IgE-Antikörper gegen das Parasiten-Eiweiß Anisakis bildet. Reaktionen nach Fischkonsum sind dabei nicht immer reproduzierbar (je nach Anisakis-Kontamination des Fisches) und auch bei gut durcherhitztem Fisch möglich, da das Alsakis-Allergen äußerst hitzestabil ist!

Es sollte nicht ohne Grund auf Fisch verzichtet werden. Fisch liefert wichtiges Protein, Vitamin D, Jod und essenzielle Fettsäuren. Haben Sie schon mal auf Fisch mit einer Unverträglichkeit reagiert, besprechen Sie das weitere Vorgehen und Diagnoseschritte mit Ihrem Arzt und einer Ernährungstherapeutin.

Als Mitglied lesen Sie alles zur Fischallergie in der neuen Rechercheliste. Zu bestellen über info[at]daab[dot]de

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