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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Diagnose der Nahrungsmittelallergie

Manchmal ist die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie einfach. Das trifft immer dann zu, wenn die Beschwerden in direktem Zusammenhang mit dem Verzehr eines Lebensmittels auftreten. Die Diagnose kann aber auch zur Detektivarbeit werden, wenn der Zusammenhang zwischen Essen und Symptomen nicht so gradlinig verläuft.

Wir begleiten Sie auf dem Weg von der richtigen Diagnose zur passenden Therapie.

Leider ist es nicht immer so einfach wie in unserem Beispiel. Die vier Säulen der Allergie-Diagnostik werden in der Praxis nur selten eingehalten. Das kann zum einen daran liegen, dass der Betroffene diese Abfolge nicht kennt und meint ein Allergietest reiche aus, was auch von einzelnen Ärzten so kommuniziert wird. Nur wenige Allergologen gehen den verantwortungsvollen Weg und erklären ihren Patienten was ein Allergietest bedeutet. Wenn keine entsprechende Klinik zur Provokation in der Nähe ist, sollte zu mindestens eine allergologisch versierte Ernährungsfachkraft aufgesucht werden und mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprochen werden.

Unser DAAB-Service für Sie - Wir stellen Ihnen gerne eine Liste von allergologisch versierten Ernährungsfachkräften zur Verfügung, die ihre Diagnose unterstützen. Schauen Sie auch in unseren Allergiewegweiser.

Wussten Sie schon,
dass der Verzicht auf ein Lebensmittel, nur aus einem Verdacht heraus, sich negativ auf die Allergieentwicklung auswirken kann?

Dazu unsere Ernährungsexpertin Sonja Lämmel: Vor jedem Allergietest sollten sich Patienten und Ärzte der Konsequenzen bewusst sein: falls ein Nahrungsmittel positiv getestet wird und man nicht sicher zuordnen kann, ob der Patient es verträgt oder nicht, muss es durch eine orale Provokation geklärt werden. Oftmals werden diese Nahrungsmittel gemieden, obwohl wir mittlerweile wissen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Nahrungsmittelallergie dann erst Recht steigt, je länger dieses Nahrungsmittel bei bestehender Sensibilisierung (also Nachweis von IgE-Antikörpern) gemieden wird! Das Meiden eines Auslösers nur aufgrund eines positiven Allergietests ist nach heutigem Wissen also unverantwortlich, weil es die Entstehung einer Allergie begünstigen kann.

ACHTUNG: Sofern sich eine Nahrungsmittelallergie in Form von einer Ekzemverschlechterung bei bestehender Neurodermitis zeigt, ist es besonders wichtig, dies mit Hilfe einer Provokationstestung zu sichern. Denn der Betroffene selbst oder die Eltern betroffener Kinder können die Gründe für eine Hautverschlechterung nur bedingt objektiv beurteilen, da es bei Neurodermitis so viele unterschiedliche Einflussfaktoren gibt.

Weitere Informationen zum Thema Nahrungsmittelallergien bei Neurodermitis finden Sie auf hier und kindgerecht aufbereitet in der Allergie-Lern-Welt.

    Checkliste für Ihren Arztbesuch

    Vor dem Arztbesuch

    • Richtige Arztwahl getroffen? Die Allergologie ist eine Zusatzausbildung. Sie sollten sich der Beschwerde entsprechend einen Arzt suchen mit der Zusatzbezeichnung Allergologie
    • Ausgefülltes Ernährungs-Symptom-Tagebuch
    • Schreiben Sie kurz auf was passiert ist und welche Beschwerden auftreten. Eventuell Bilder mitnehmen.
    • Schreiben Sie kurz auf welche Erkrankungen im Bereich Allergien, Asthma, Neurodermitis in Ihrer Familie vorliegen.
    • Schreiben Sie Ihre wichtigsten Fragen auf.
    • Nehmen Sie die Medikamente, die Sie einnehmen, mit zu dem Termin.
    • Nehmen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson zum Gespräch mit.

    In der Praxis:

    • Hören Sie gut zu und stellen anschließend Ihre Fragen.
    • Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen.
    • Schreiben Sie die Antworten mit.
    • Versuchen Sie, mit eigenen Worten zusammenzufassen, was Sie verstanden haben. Damit können Sie Missverständnisse vermeiden.
    • Bitten Sie um Adressen oder Infomaterial zum Nachlesen.
    • Lassen Sie sich die Befunde in Kopie mitgeben.
    • Fragen Sie, wie der weitere Verlauf aussieht und ob Sie aktiv noch etwas zur Verbesserung tun können.
    • Nehmen Sie keine Pauschalempfehlungen entgegen, besonders nicht was die Ernährung betrifft. Fragen Sie bei uns nach oder bei Ihrer Ernährungsberaterin

    Neue Möglichkeiten Molekulare Allergiediagnostik 
    In einigen Fällen macht es Sinn, anstatt mit Allergenextrakten (z.B. Erdnuss) eine Testung mit Allergenkomponenten (kleine Bruchstücke des Erdnussproteins, z.B. Ara h 2) durchzuführen, dies sind die einzelnen Proteinmoleküle des Allergieauslösers. Jedes Allergen besteht aus unterschiedlichen Proteinmolekülen, meist Aminosäuren, auf die eine Sensibilisierung stattfinden kann. Die molekulare Allergiediagnostik identifiziert dadurch nicht nur die Allergenquelle (z.B. Erdnuss), sondern die für die Sensibilisierung relevanten Allergenkomponenten. So können praktisch die einzelnen Bausteine einer Allergenquelle identifiziert werden und mit der Anamnese abgeglichen werden (z.B. Ara h 1/2/3/6 oder Ara h 8).

    Merke!
    Diese differenzierteren Untersuchungsergebnisse können dabei helfen, präzisere Aussagen für die endgültige Diagnose zu treffen! Für den Alltag des Patienten kann dies bedeuten, dass das Risiko auf schwere Reaktionen durch die spezifische Bestimmung der Sensibilisierung auf eine bestimmte Allergenstruktur besser einzuschätzen ist. Service des DAAB für Mitglieder: Wir sind Ihnen gerne bei der Interpretation der Ergebnisse behilflich.

    WICHTIG:

    Trotzdem bleiben auch Laborergebnisse – genau wie Ergebnisse aus Hauttestverfahren immer nur ein Hinweis. Letztendlich kann unabhängig von allen heute möglichen Testverfahren (Allergenextrakt oder Allergenmolekül) nur der Arzt in der Zusammenschau aller vorliegenden Ergebnisse entscheiden, ob eine Allergie besteht oder nicht. Nur ein einzelnes Testergebnis reicht nicht aus, da es immer im Kontext der individuellen Vorgeschichte des Patienten zu bewerten ist.

    Alternative Testungen: Sinn und Unsinn
    Auf dem Markt der alternativen Angebote zur Diagnose einer Lebensmittelallergie/-Unverträglichkeit tummeln sich viele Testverfahren, die den Patienten zur Kasse bitten. Allen gemeinsam ist, dass sie einer wissenschaftlichen Prüfung in Bezug auf die Diagnose einer Lebensmittelallergie nicht Stand halten. Gefährlich wird es wenn aufgrund solcher Testverfahren Allergikern einschneidende oder einseitige Pauschaldiäten vorgeschlagen werden. Nicht selten sind diese Diäten der erste Schritt in eine Essstörung.

    „Neurodermitiker sollen auf Zucker und Schweinefleisch oder besser gleich komplett auf tierische Produkte verzichten.“

    „Weizen gilt aktuell allgemein als schädlich“

    „Milchprodukte verschleimen angeblich bei Asthma bronchiale“

    „Spezielle Blutbestimmungen auf IgG-Antikörper zeigen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten an“

    „Eine Säurearme Ernährung hilft bei Allergien“ und so weiter und so fort….

    Selbst ernannte Experten werfen mit Pauschalempfehlungen nur so um sich. Leidtragender ist der Betroffene oder schlimmer noch die Kinder, sie sich gegen solche einschneidenden Diäten noch nicht einmal wehren können. Die Konsequenz solch restriktiver Diäten ist eine Fehlernährung und häufig eine starke emotionale Belastung.
    Trotz aller Schwierigkeiten einer Allergiediagnostik, sollten Allergiker lieber den seriösen Weg gehen als einschneidende und belastende Diäten durchzuführen oder viel Geld für dubiose Angebote auszugeben. 

    Merke!
    Die europäischen und die deutschsprachigen Allergiegesellschaften haben bereits 2009 eindeutig Stellung bezogen und warnen ebenfalls vor diesen Testungen mit Nahrungsmitteln ohne Aussagekraft bezüglich einer Nahrungsmittelallergie. 
     Auch Empfehlungen zum Einsatz der Rotations- oder Blutgruppendiäten sind nicht zielführend. Zu all diesen „Methoden“ gibt es keine Untersuchungen oder Studien, die eine Empfehlung für Neurodermitis-Patienten rechtfertigen. 
     

    DAAB Tipps

    Hauttests führen zu falschen Ergebnissen, wenn gleichzeitig Antihistaminika oder Kortikosteroide eingenommen werden. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt vor der Allergietestung.

    Werden Sie Mitglied im DAAB und investieren damit in Ihre Gesundheit.

    Im Mitgliederbereich des DAAB finden Sie über 120 Expertenvideos sowie Webinare rund um Allergien, Anaphylaxie, Atemwege, Haut und Ernährung – dazu zahlreiche Downloads, Hilfsmittel, Artikel, eine Rezept-Datenbank und vieles mehr. 

    Im gesamten Bereich der Allergien und Atemwege tut sich zurzeit Vieles, sei es an neuen Diagnoseverfahren, Medikamenten und auch neuen Empfehlungen und Erkenntnissen. Der DAAB ist in vielen Forschungsprojekten eingebunden und so international mit Verbraucher- und Fachverbänden vernetzt. Als Mitglied erfahren Sie daher sehr schnell, welche neuen Ansätze es gibt, Sie profitieren von unserem Wissensvorsprung.

    Unser Service für Sie

    Wir machen Sie fit für Ihre Allergie!
    Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

    Der Deutsche Allergie und Asthmabund (DAAB) betreut viele Mitglieder, die uns ihre Probleme im Alltag und im Umgang mit ihrer Erkrankung schildern. Das gesammelte Erfahrungswissen sowie neue Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft setzen wir für Sie um. Nutzen Sie unseren Service für Ihre Gesundheit und lassen sich als Mitglied individuell beraten. Die Ernährungswissenschaftler des DAAB stehen Ihnen als Mitglied für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

    Sonja Lämmel, Diplom-Oecotrophologinnen beim DAAB

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