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Lebensmittelallergien Behandlung und Therapie

Die Behandlung einer Nahrungsmittelallergie besteht aus zwei Aspekten:

1. Das vollständige Meiden (Karenz) des Allergieauslösers.

2. Medikamentengabe und Notfallmanagement

Die Karenz gestaltet sich im Alltag oftmals schwierig und es entstehen viele Fragen. Eine uns in der Beratung oft geschilderte Situation ist: beim Kind oder beim Ratsuchenden selbst ist ein Allergietest gemacht worden und es sind verschiedene Auslöser im Test positiv. Vielfach erhalten die Betroffenen dann Ratschläge wie „diese Lebensmittel einfach mal zu meiden und vielleicht später alleine auszutesten, ob es vertragen wird“. Und damit wird der Alltag auf den Kopf gestellt!

  • Um welches Lebensmittel beziehungsweise welche Lebensmittelgruppe handelt es sich beim Auslöser?
  • In welchen Speisen und Getränken ist der Auslöser enthalten?
  • Wie erkenne ich ihn auf der Lebensmittelverpackung oder im Restaurant?
  • Welche Alternativen stehen zur Auswahl, die sowohl schmecken als auch küchentechnisch funktionieren?

Fragen über Fragen, die auf Sie einprasseln. Zu guter Letzt muss bei manchen Auslösern wie beispielsweise Kuhmilch darauf geachtet werden, dass wichtige Nährstoffe anderweitig zugeführt werden, damit kein Nährstoffmangel entsteht. 
 

Unsere Tipps zur Lebensmittelallergie

  • Einige Allergene in Lebensmitteln werden durch Verarbeitungsprozesse wie Erhitzen, Zerkleinern oder Säuern zerstört. Besonders bei Obst und einigen Gemüsesorten ist dies der Fall. Versuchen Sie als Apfel-Allergiker also lieber Apfelkuchen oder -kompott als rohen Apfel.
  • Nüsse, Sellerie, Erdnüsse und die meisten tierischen Auslöser für Allergien sind eher hitzestabil, so dass hier das komplette Meiden des Lebensmittels notwendig ist.
  • Informieren Sie sich, wie „Ihr“ Allergieauslöser gekennzeichnet wird und worauf Sie in verarbeiteten Produkten oder bei loser Ware beim Bäcker, Metzger etc. achten müssen. 
  • Achten Sie trotz Allergie auf eine ausgewogene Ernährung. Nehmen Sie eine individuelle Ernährungsberatung in Anspruch. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. 
  • Führen Sie ein Ernährungs-Symptom Tagebuch, um Ihrem Auslöser auf die Spur zu kommen. In dieses Buch tragen Sie die verzehrten Lebensmittel, Umgebungsfaktoren, Medikamente und Beschwerden ein. Vordrucke erhalten Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V.
     

Weitere Behandlungsansätze

Den Alltag mit einer Nahrungsmittelallergie zu bestreiten, ist oftmals sehr zeitaufwendig und kann emotional belastend sein, insbesondere bei einer Allergie auf Grundnahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnerei, Weizen oder bei einer Allergie auf Nüsse oder Erdnüsse, die sehr häufig von der Lebensmittelindustrie verarbeitet werden. Während die Erfolgsaussichten auf eine spontane Toleranzentwicklung (wiedererlangte Verträglichkeit) bei Kuhmilch und Hühnerei sehr vielversprechend sind (20 % der Kinder behalten eine Kuhmilch- und/oder Hühnereiallergie), bleibt eine Allergie auf Nüsse und Erdnüsse bei rund 80 Prozent der Kinder bestehen. Insbesondere hier, aber auch für bleibende Lebensmittelallergien gegen Grundnahrungsmittel, sind neue Therapieansätze dringend gefragt! 

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Nachfolgend stellen wir Ihnen zwei vielversprechende Vorgehensweisen vor, die aktuell in klinischen Studien für Erdnuss und für Milch als Auslöser untersucht werden. Es gibt für die Erdnussallergie zwei vielversprechende Ansätze, die darauf abzielen, dass zumindest eine kleine Menge Erdnuss vertragen wird, ohne dass eine schwere allergische Reaktion stattfindet. Es soll also ein Schutz aufgebaut werden für den Fall eines versehentlichen Verzehrs von erdnusshaltigen Speisen. Damit würde das Risiko einer schweren Reaktion gemindert und so die Lebensqualität deutlich erhöht. 
 

Wer ist die Zielgruppe für welche Therapie?

Voraussetzung für die Teilnahme an den klinischen Studien war, dass Patienten bereits auf sehr geringe Mengen des Allergens reagiert haben. Hier ist das Ziel, die persönliche Schwelle, bei der eine allergische Reaktion ausgelöst wird, zu erhöhen, um bei versehentlichen Verzehr nicht Gefahr zu laufen, eine schwere anaphylaktische Reaktion zu erleiden. 

Für die Zukunft ist denkbar, dass eine Therapie durch regelmäßige Gabe einer festgelegten Proteinmenge auch für all jene Patienten interessant ist, die zwar bislang "nur" auf eine mittlere oder größere Menge ihres Auslösers reagiert haben, aber mit Hilfe der Immuntherapie ihre persönliche Verträglichkeit, also eine bestehende Toleranz für eine bestimmte Menge an Protein, dann erhalten können. Dies ist jedoch bisher nicht Gegenstand der bisherigen oder laufenden Studien. Die epikutane Immuntherapie scheint bei Kindern deutlich bessere Erfolge zu zeigen als bei Erwachsenen.
 

Ist bei der Immuntherapie mit Nebenwirkungen zu rechnen?

Ja, da ja das Allergen verabreicht wird. Einflussfaktoren wie Infekte, Stress, hormonelle Situation, körperliche Belastung können tagesaktuell beeinflussen und daher auch zu unterschiedlicher Verträglichkeit führen. Nebenwirkungen können lokal auftreten, bei der OIT im Mund, Rachenraum, beim Pflaster an der Haut an und um die Stelle des Pflasters. Es sind aber auch systemische Nebenwirkungen beschrieben worden, insbesondere bei der OIT wurden Beschwerden im gesamten Magen-Darm-Trakt und an den Atemwegen beobachtet. 

Vereinzelt wurden bei OIT auch Fälle von eosinophiler Ösophagitis (allergische Entzündung der Speiseröhre) beschrieben, die nach Therapieende aber rückläufig waren. Aufgrund der Nebenwirkungen ist ein ständiger Kontakt zum Arzt notwendig. Da es bisher keine „nebenwirkungsfreie“ Therapie gibt, bei einzelnen Patienten also immer wieder einmal Beschwerden auftreten, werden die Therapieansätze auch noch nicht außerhalb klinischer Studien empfohlen, da man auf der Suche ist nach dem besten Dosis-Nutzen/Wirkungs-Verhältnis.
 

In unserem Online-Mitgliederbereich finden Sie über 100 Mitschnitte unserer Webinare und Live-Talks rund um die vielfältigen Themen des DAAB. 
Dazu gehören auch die aktuellsten Behandlungsmethoden bei Nahrungsmittelallergien und Co.
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Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) Wir informieren Sie gerne im persönlichen Gespräch.

DAAB-Mitglieder können sich für eine individuelle Beratung direkt an unsere Experten wenden, Nichtmitgliedern bieten wir dazu eine erste kostenlose Basisberatung durch unsere Telefon-Hotline an. Für Mitglieder veranstalten wir auch regelmäßige Webinare (Online-Seminare), bei denen Sie Experten Fragen stellen können. Aktuelle Artikel mit vielen Tipps für den Alltag, Marktchecks, in denen wir Produkte, die für Allergiker ausgelobt werden, überprüfen, Informationen über neue Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie als DAAB-Mitglied regelmäßig im DAAB-Magazin „Allergie konkret“.

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