RSV-Infektion

Wer ist häufiger betroffen davon?

Es ist der häufigste nachgewiesene Erreger von Erkrankungen der unteren Atemwege bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern in den beiden ersten Lebensjahren. RSV-Infektionen können aber in jedem Alter auftreten. Meistens machen alle Kinder mindestens eine RSV-Infektion bis zum zweiten Lebensjahr durch. Gefährdet sind besonders Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge aber auch ältere Menschen und Kinder oder Erwachsene mit bestimmten Grunderkrankungen können schwerer erkranken. Bei gesunden älteren Kindern und Erwachsenen löst das Virus meist unkomplizierte Infekte der oberen Atemwege aus.

Wie bekommt man eine RSV-Infektion?
Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Tröpfcheninfektion, Schmierinfektionen sind möglich.

Was sind die Symptome?
Es kommt zu akuten Infektionen der oberen und unteren Atemwege mit leichten bis schwerwiegen den Verläufen. Haben Eltern den Eindruck, dass ihr Kind Atemnot hat, bzw. die Atmung schnell, erschwert oder unregelmäßig ist oder das Kind weniger Flüssigkeit zu sich nimmt, sollen sie eine kinderärztliche Praxis aufsuchen. Bestehen Vorerkrankungen oder handelt es sich um Frühgeborene sollten bereits erste Warnzeichnen wie Husten und Fieber ärztlich abgeklärt werden.

Kann man sich schützen?

Um RSV-bedingte Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sowie stationäre und ambulante Versorgungsengpässe zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) neuerdings eine RSV-Schutzimpfung für bestimmte Risikogruppen. Für folgende Risikogruppen wird aktuell eine einmalige RSV-Impfung von der STIKO empfohlen.

Neugeborene und Säuglinge
Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, sollen die Impfung möglichst im Herbst vor Beginn ihrer 1. RSV-Saison erhalten.
Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden (hauptsächlich zwischen Oktober bis März), sollen die Impfung möglichst rasch nach der Geburt erhalten. Die STIKO empfiehlt dazu die Vorsorgeuntersuchung U2, die am 3. bis 10. Lebenstag erfolgt.
Besonders auch für Neugeborene und Säuglinge mit bekannten Risikofaktoren für eine schwere RSV-Infektion wird eine RSV-Impfung empfohlen.
Eine versäumte Impfstoffgabe soll innerhalb der 1. RSV-Saison schnellstmöglich nachgeholt werden.

Erwachsene
Seit Anfang August empfiehlt die Ständige Impfkommission auch eine bisher einmalige RSV-Impfung für ältere Menschen, möglichst vor der RSV-Saison. Die Datenlage erlaubt laut STIKO noch keine Aussage zur Notwendigkeit von Wiederholungsimpfungen.
Allen Personen ab einem Alter von 75 Jahren wird eine einmalige Impfung vor der RSV-Saison als Standardimpfung empfohlen.
Allen Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren mit einer schweren Grunderkrankung oder die in einer Pflegeeinrichtung leben, wird ebenfalls eine einmalige Impfung vor der RSV-Saison empfohlen.
Die RSV-Saison erfolgt hauptsächlich zwischen den Monaten Oktober und März. Um einen guten RSV-Impfschutz während dieser Zeit zu erreichen, empfiehlt die STIKO die Impfung bei diesen Risikogruppen im Spätsommer/Herbst durchzuführen. Die RSV-Impfung kann gleichzeitig mit der saisonalen Grippeschutzimpfung erfolgen.

RSV-Saison und RSV-Welle

Die RSV-Saison, in der diese Viren in Deutschland zirkulieren, besteht hauptsächlich zwischen Oktober bis März. Der Zeitraum mit erhöhter RSV-Aktivität (RSV-Welle) erfolgte in den vergangenen Jahren vor der COVID-19 Pandemie meist über 3-4 Monate, mit Start im November/Dezember. Der RSV-Gipfel liegt meist im Januar/Februar, seltener auch schon früher. Bisher wird für die Datenerfassung die RSV-Positivrate in der Altersgruppe der 0-4-jährigen genutzt. (Informationen: ARE-Wochenbericht des RKI) Inzwischen besteht seit Juli 2023 eine Meldepflicht, um belastbare Zahlen zu RSV-Erkrankungen und auch schwerwiegenden Fällen zu erhalten.

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