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Mythen: Stillen und Ernährung

Mythen Stillen und Ernährung

 /  Selina Hampe

Es gibt viele Mythen rund um das Stillen und die Ernährung der werdenden Mutter. Dazu gehört unter anderem die Aussage, dass in der Stillzeit verschiedene Lebensmittel wie Orangensaft, Nüsse, Kohl oder Fisch zu meiden sind. Verschiedene Gründe sollen dafür verantwortlich sein. So wird beispielsweise gesagt, dass das Allergierisiko dadurch gesenkt wird oder Blähungen und ein wunder Po beim Säugling entstehen können. Aber was ist dran an den Gerüchten?

Müssen Stillende auf bestimmte Lebensmittel verzichten?

Stillen bietet viele gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind. Muttermilch ist von der Zusammensetzung und Verdaulichkeit die ideale Nahrung für den Säugling. Darüber hinaus enthält sie Wirkstoffe, die gegen Bakterien wirken, Entzündungen hemmen und das Immunsystem des Säuglings stärken. Die Ernährung der Schwangeren stellt die ersten Weichen. Deshalb kommt es auf die Qualität ihrer Ernährung an. Dabei steht Vielfalt, also eine breite Lebensmittelauswahl, im Mittelpunkt. Ideal ist eine frisch zubereitete, gemüsebetonte Ernährung, die alle Lebensmittelgruppen beinhaltet. Auch fermentierte Lebensmittel wie Joghurt gehören dazu. So lässt sich leicht der erhöhte Bedarf an vielen Vitaminen und Mineralstoffen decken und das Immunsystem erhält sein erstes Training.

Um die Gesundheit des Säuglings nicht zu gefährden, gibt es offizielle Empfehlungen in Bezug auf Alkoholverzicht. Diese Substanzen können in die Muttermilch übergehen und die Gesundheit des Kindes gefährden. Daher sollten beispielsweise Energydrinks, Kaffee oder Alkohol sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit nicht verzehrt werden. Bitte beachten Sie, dass es sich bei „alkoholfrei“ deklarierten Getränken um Produkte mit einem Alkoholgehalt unter 0,5 Volumenprozent handelt und dementsprechend kleine Mengen enthalten sind. Achten Sie daher auf die Bezeichnung „ohne Alkohol“ oder „0,0 %“.

Keine Allergen-Meidung zum Schutz des Kindes

Frühere Empfehlungen, bestimmte Lebensmittel, die als häufige Allergieauslöser gelten, in der Schwangerschaft gezielt zu meiden, sind „out“. Toleranzentwicklung beginnt bereits im Mutterleib und dafür braucht es Kontakt. Abgesehen davon, steigt mit jeder Meidung das Risiko für eine Fehl- oder Mangelernährung.  Dies gilt sowohl in der Stillzeit, als auch während der Beikosteinführung: Für die Gesundheit des Säuglings ist es besser, Lebensmittel wie beispielsweise Kuhmilch und Hühnerei früh in den Brei einzubauen und im Anschluss auch regelmäßig zu verzehren, damit das Immunsystem die Toleranz nicht verlernt. Lesen Sie die aktuellen Präventionsempfehlungen in unserem Ratgeber Allergien vermeiden. Den Ratgeber können Sie über unsere E-Mail-Adresse info[at]daab[dot]de anfragen.

Nur in Ausnahmefällen wird gemieden

Treten beim Säugling Hautreaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden auf, die reproduzierbar immer wieder auftreten und nicht anders zugeordnet werden können, lohnt es sich vor einer Ernährungsumstellung ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch zu führen und dies mit dem Arzt und einer Ernährungsfachkraft zu besprechen. Führen Sie NIE eigenständig eine Diät durch, die den Verzicht auf mehrere Lebensmittel vorsieht. Beachten Sie, dass beim Aufspüren möglicher Reaktionen auch das Zahnen oder Infekte berücksichtigt werden sollten.

Unser Allergie-Wegweiser ist eine Online-Adressdatenbank, auf der Sie Ernährungsfachkräfte in Ihrer Nähe finden können. Geben Sie dafür Ihre Postleitzahl auf der Seite ein und wählen Sie die Kategorie „Ernährungsberatung“ aus.

Gerne beraten unsere Oecotrophologinnen Sie zum Thema Allergieprävention als Mitglied in einer Telefonberatung.
Sie sind noch kein Mitglied? Dann schauen Sie doch mal hier auf unserer Homepage vorbei. Wir bieten Ihnen neben unserer individuellen Telefonberatung noch viele weitere Angebote und Infomaterialien an.

Kennen Sie schon unseren Ratgeber „Allergien vermeiden“? Sie können den Ratgeber kostenfrei anfordern unter info[at]daab[dot]de

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