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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Diagnostik

Beim Verdacht auf eine allergische Reaktion ist es wichtig, die Verursacher zu identifizieren. Entscheidend ist hier eine allergologische Expertise. Zur Beginn der Diagnostik wird die Vorgeschichte der Erkrankung abgefragt (Anamnese). 
Der Nachweis einer Kontaktsensibilisierung erfolgt in einem Epikutantest. Hierfür werden die im Verdacht stehenden Substanzen mit einem Spezialpflaster auf den Rücken geklebt. Der behandelnde Arzt kann auf Standardtestsets und auch auf Einzelsubstanzen zurückgreifen. Zusätzlich können die verdächtigen Produkte in einem gebrauchsnahen Anwendungstest untersucht werden (Repeated Open Application Test, ROAT). 
Nach 1 bis 2 Tagen wird das Pflaster entfernt, die Stellen werden markiert und die Hautreaktionen werden am gleichen Tag sowie nach 72 Stunden beurteilt. Hautrötung und Quaddelbildung weisen auf eine Kontaktallergie hin. Der Befund wird in einen Allergiepass eingetragen.
Die Einträge im Allergiepass sind sinnvoll und hilfreich sowohl beim alltäglichen Einkauf als auch bei Arztbesuchen oder Krankenhausaufenthalten, denn so sind die diagnostizierten Beschwerdeauslöser identifizierbar.

Tipps:

  • Beim Verdacht auf eine Kontaktallergie ist es sinnvoll, schon im Vorfeld des Arztbesuches einen Allergie-Tagebuch zu führen (erhältlich beim DAAB). In dieser Beobachtungsphase sollten z.B. genutzte Pflegeprodukte, Textilien, Schmuck, Parfüms, Hausputzmittel etc. sowie das Auftreten der Symptome mit ihrer Beschreibung notiert werden. 
  • Ein Epikutantest sollte erst durchgeführt werden, wenn das Ekzem abgeheilt ist. 
  • Vor einem geplanten Hauttest sollten Sie auf Sonnenbaden verzichten, denn die Sonnenstrahlen können das Immunsystem beeinflussen. 
  • Informieren Sie Ihren Arzt über alle Arzneimittel (auch Nahrungsergänzungsmittel), die Sie aktuell einnehmen. 
  • Am Tag der Testung sollten Sie auf das Eincremen der Haut verzichten. 
  • Das Epikutantestpflaster sollte vor Feuchtigkeit (Duschen, Baden) geschützt werden.
  • Auch auf schweißtreibende Aktivitäten (Sonnen, Sport, Sauna) sollten Sie lieber verzichten.

Therapie

Eine einmal erworbene Kontaktsensibilisierung ist nicht heilbar. Die Bereitschaft auf den Allergieauslöser mit Hautentzündung zu reagieren, bleibt zeitlebens bestehen. Die Therapie zielt auf die Behandlung der akuten Symptome. Ein Hautekzem wird unter lokalem Einsatz von Medikamenten (Cortison, Ichthyol- und Teerpräparate, nichtsteroidale Antiphlogistika) behandelt. Die Therapie wird durch adstringierende und rückfettende Bäder und Umschläge sowie Maßnahmen zur Linderung des Juckreizes unterstützt. Folgeerkrankungen wie Hautinfektionen durch Pilze und Bakterien führen oft zu Komplikationen und müssen gesondert behandelt werden.
Voraussetzung für einen bleibenden Erfolg der Behandlung ist ein konsequentes Meiden des Allergieauslösers, da bei jedem neuen Kontakt die Entzündungsreaktion der Haut wieder auftreten kann. Für Kontaktallergiker bedeutet das, dass sie jeden Kontakt mit dem Allergieauslöser meiden müssen. 

Karenz / Vermeidung

Patienten mit einer diagnostizierten Kontaktallergie erhalten einen Allergiepass, in dem ihre Allergieauslöser mit Zusatzinformationen aufgeführt sind. Dies soll das Meiden der Kontaktallergene erleichtern.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Betroffenen auch erfahren, was in Pflege- und sonstigen Produkte erhalten ist.
Bei Kosmetika müssen gemäß der Kosmetikverordnung alle Inhaltsstoffe auf den Produkten angegeben werden – mit Ausnahme der Duftstoffe, die nur als Sammelbegriff „Parfum“ in der Deklaration gelistet werden. Zusätzlich sind (inzwischen) 80 allergieauslösende Duftstoffe deklarationspflichtig und werden einzeln in der INCI-Liste genannt, wenn sie in einer bestimmten Konzentration im Produkt vorkommen.

Eine vollständige Deklaration der Inhaltsstoffe ist leider nicht für alle Produkte verpflichtend. Sie gilt z.B. nicht für andere Produktgruppen wie Textilien, Schuhe, Spielzeug, Medikamente (wie medizinische Salben), Baustoffe, Renovierungsmittel oder Bastelutensilien. Oft helfen nur gezielte Nachfragen. Damit wird das Meiden der Allergieauslöser im Alltag schwierig. Für DAAB-Mitglieder führen wir hier oftmals Recherchen und Beratungen durch.

Werden Sie Mitglied und nutzen Sie diese Expertenberatung.

Mehr Sicherheit bietet auch das DAAB-Logo, mit dem Produkte ausgelobt werden, die ohne allergisierende Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sind.
 

Allergiemanagement im Alltag

  • Nutzen Sie die Informationen im Allergiepass zum Identifizieren und Meiden der Allergieauslöser in Kosmetika, Putz- und Waschmitteln.
  • Die gute Pflege der Haut ist wichtig, um die Barrierefunktion zu unterstützen. Eine intakte Hautbarriere kann das Eindringen der Allergene deutlich verringern.
  • Der Fett- und Säureschutzmantel der Haut wird durch die Verwendung seifenfreier Syndets (pH-Wert zwischen 5 und 6,5) mild gereinigt und mit Schutzcremes stabilisiert.
  • Nutzen Sie allergenarme Produkte - z.B. mit dem DAAB-Label zur Hautreinigung und -Pflege
  • Ärztliche Beratung ermöglicht es, die Pflegemaßnahmen dem aktuellen Hautzustand anzupassen.
  • Beim beruflichen Kontakt mit reizenden Chemikalien aber auch bei Haushaltarbeiten ist der Schutz der empfindlichen Hände durch Handschuhen sinnvoll.
  • Als DAAB-Mitglied erhalten Sie viele Hinweise zur gezielten Hautpflege. Im Mitgliederbereich des DAAB finden Sie zudem über 120 Expertenvideos sowie Webinare rund um Allergien, Anaphylaxie, Atemwege, Haut und Ernährung – dazu zahlreiche Downloads, Hilfsmittel, Artikel, eine Rezept-Datenbank und vieles mehr.
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