Im Kindesalter haben wir es häufig mit einer isolierten (primären) Sojaallergie zu tun. Im Erwachsenenalter hingegen tritt die Allergie aufgrund einer Kreuzreaktion bei Birkenpollenallergikern (sekundäre Allergie) auf.
Die Sojabohne ist mittlerweile auch in unseren Regionen kaum mehr aus der Ernährung wegzudenken. Neben veganen und vegetarischen Ernährungsformen, die das hochwertige Protein der Sojabohne schätzen, hat auch die Lebensmittel-Technologie die vielseitigen Fähigkeiten entdeckt, die in der Bohne stecken.
Als Sojaflocken, - mehl, Sojalecithin, -öl oder isoliertes Protein findet man sie in zahlreichen Lebensmitteln wieder. Mehr oder weniger unbewusst ist die Sojabohne auf diesem Wege zum "Grundnahrungsmittel" geworden - und damit zu einem zunehmend häufigen Allergieauslöser. Die Sojabohne ist eine Hülsenfrucht. In Einzelfällen können Kreuzreaktionen zu anderen Hülsenfrüchten (Erdnuss, Bohnen, Erbsen) auftreten.
Bei der Sojaallergie bringt die Molekulare Allergiediagnostik eine gute Hilfestellung bei der Risikoabschätzung, um welche Allergieform es sich handelt. So können praktisch die einzelnen Bausteine der Allergenquelle Soja identifiziert werden (z.B. Gly m 4/5/6). Diese differenzierteren Untersuchungsergebnisse können dabei helfen, präzisere Aussagen für die endgültige Diagnose zu treffen! Für den Alltag des Patienten kann dies bedeuten, dass das Risiko auf schwere Reaktionen durch die spezifische Bestimmung auf eine bestimmte Allergenstruktur besser einzuschätzen ist.
- Gly m 5/6: Risiko schwerer klinischer Reaktionen.
- Gly m 4: meist beschränkt auf lokale Symptome im Sinne einer Kreuzreaktion, aber auch schwere klinische Beschwerden möglich.