Viele Duftstoffe haben Schattenseiten wie Kontaktallergien, Reizung der Haut oder der Atemwege. Ihr Einsatz in vielen Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln beeinflusst den Geruchseindruck dieser Produkte und überdeckt unangenehme oder auch ungewohnte Gerüche. Der DAAB setzt sich daher seit Jahren dafür ein, dass es immer mehr Produkte ohne allergieauslösende Zusätze gibt.
Duftstoffe sind sehr häufig Auslöser einer Kontaktallergie.
Für ihren Einsatz in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln gibt es produktspezifische Regelungen, nämlich die Kosmetik- und die Detergentien-Verordnung.
Die Kosmetikverordnung schreibt eine vollständige Deklaration der Kosmetikinhaltsstoffe auf der Produktverpackung vor bis auf die Duftstoffe, welche in der Regel als Sammelbezeichnung „Duft“ oder „Parfum“ auf dem Produkt genannt werden, um so das Geheimnis der genauen Zusammensetzung der Duftstoffkomposition zu wahren.
Eine Ausnahme stellen die 80 relevanten allergieauslösenden Duftstoffe dar, die einzeln mit ihren botanischen (z.B. bei Naturextrakten) oder chemischen Bezeichnungen auf dem Produkt genannt werden müssen, wenn sie eine bestimmte Konzentration im Produkt überschreiten. Diese Deklarationsgrenze liegt über 0,01 Prozent bei abspülbaren Kosmetika wie Duschgel oder Shampoo sowie bei Reinigungs- und Waschmitteln und über 0,001 Prozent bei Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, wie Cremes, Sonnenschutzmittel, Make-up oder Deos.
Die als häufig allergieauslösend identifizierten Duftstoffe müssen zum Schutz der Kontaktallergiker deklariert werden
Sie zeichnen sich durch unterschiedlich ausgeprägte Sensibilisierungspotenz aus: Hochpotente Allergieauslöser mit hohem Sensibilisierungspotential sind Evernia Prunastri Extract (Eichenmossextrakt), Evernia Furfuracea Extract Baummoosextrakt), Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde (Lyral), Isoeugenol (Ylang-Ylang, Muskatnussöl).
Potente Allergieauslöser mit mittlerem Sensibilisierungspotential sind Cinnamal (Zimtaldehyd), Cinnamyl Alcohol (Zimtalkohol), Citral (Zitronenöl, Lemongras), Farnesol, Hydroxycitronellal,
Wenig potente Allergieauslöser mit geringem Sensibilisierungspotential Alpha-Isomethyl Ionone, Amyl Cinnamal, Amylcinnamyl Alcohol, Anise Alcohol, Benzyl Alcohol, Benzyl Benzoate, Benzyl Cinnamate, Benzyl Salicylate, Butylphenyl Methylpropional, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Limonene, Linalool, Methyl 2-Octynoate.
Die Allergenität der Duftstoffe ist auch von äußerlichen Einwirkungen wie Luft oder Licht abhängig. Einige sind als reine Substanzen eher schwache Kontaktallergene. Durch den Kontakt mit Luftsauerstoff können etwa aus Limonen, Linalool oder Geraniol deutlich stärker sensibilisierende Folgeprodukte entstehen. Oxidationsprodukte von Limonen und Linalool sind zudem hautreizend. Duftstoffe wie Eichenmoos, Perubalsam, Moschus oder Sandelholzöl können eine photoallergische Kontaktdermatitis hervorrufen, weil sie sich unter UVA-Einwirkungen verändern. Charakteristisch ist hier, dass sich die Kontaktallergie an Hautstellen entwickelt, die dem direkten UV-Licht ausgesetzt waren.