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Der Klimawandel und die Pollen: Steigende Pollenbelastung in den Bergen

Der Klimawandel und die Pollen Steigende Pollenbelastung in den Bergen

 /  Selina Hampe

„Machen Sie Urlaub in den Bergen, da ist die Pollenbelastung nicht so hoch“, wurde Asthmatikern und Betroffenen einer Pollenallergie bisher empfohlen. Seit Messbeginn 1864 war 2022 das wärmste Jahr in Deutschland und in der Schweiz. In einer Studie von 2024 wurde gezeigt, dass der Anstieg der Temperatur in Zusammenhang mit einer höheren Pollenbelastung steht.

Der Treibhauseffekt

Laut der Weltorganisation für Meteorologie besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einem steigenden Gehalt von Kohlenstoffdioxid in der Luft und der Häufung von warmen Jahren.
Die Erde verändert sich auf natürliche Weise kontinuierlich und mit ihr das Klima. Neben dem natürlichen Anstieg der Temperaturen erwärmt sich die Erde vor allem durch uns Menschen. Je mehr Treibhausgase wir durch bspw. Reisen mit dem Flugzeug oder industrielle Prozesse abgeben, desto mehr sammeln sich davon in unserer Atmosphäre. Die Wärme, die durch das Sonnenlicht auf die Erde gestrahlt wird, kann dadurch schlechter entweichen und nicht mehr in den Weltraum gegeben werden. Dies hat zur Folge, dass die Atmosphäre nicht mehr abkühlen kann: Das Klima der Erde erwärmt sich.

Messungen im Alpenraum

Im Kanton Graubünden im Schweizer Hochtal Davos lag die mittlere Jahrestemperatur in der Vergangenheit überwiegend beim Gefrierpunkt. Mittlerweile ist auch dort die Erderwärmung am Schmelzen der Gletscher zu erkennen.
In verschiedenen Zonen wachsen unterschiedliche Pflanzen. Dies nennt man auch Vegetationsgürtel oder –zone. So wachsen die Birke oder die Hasel nur bis zu einer gewissen Höhe – bisher zumindest. Der Vegetationsgürtel verschiebt sich durch die Erwärmung der Erde in höhere Lagen. Das bedeutet für Allergiker und Allergikerinnen eine Zunahme der Pollenbelastung in den Bergen. Bisher hing die geringe Pollenbelastung in den Höhen mit einer kurzen Vegetationsperiode zusammen. Durch die Klimaerwärmung verlängert diese sich jedoch und gibt mehr Raum für Wachstum und somit auch für eine höhere Pollenfreisetzung.

Schon gewusst …?

Klimaveränderungen verändern auch die Waldgrenze. Bäume jeglicher Art wachsen nur in bestimmten Klimas. So gibt es beispielsweise waldfreie Gebiete wie die Steppe, die Tundra oder Wüsten. Aber auch ab einer bestimmten Höhenstufe in Gebirgen können keine Bäume mehr wachsen. Hier spricht man von der oberen Waldgrenze. Wenn Sie das nächste Mal im Urlaub in den Bergen sind, achten Sie gerne auf die Gipfel, auf denen keine Bäume wachsen können.

Untersucht wurden Daten von Birken-, Hasel- und Gräserpollen

Für die Studie wurden Daten der Pollenmessungen zwischen 1991 und 2022 ausgewertet.
Die Werte zeigen, dass die Pollenbelastung in den Jahren kontinuierlich anstieg. Ab 2006 stiegen die Haselpollenmengen deutlich an. Die Erhöhung lässt sich in Zusammenhang mit der Verschiebung der Waldgrenze in höheren Lagen bringen.
Die Untersuchung zeigte zudem, dass die Birkenpollenbelastung der Luft sich in den 30 Jahren verdreifacht hat.
Beobachtet wurde, dass die Gräserpollen vor allem in den Jahren 2003, 2018 und 2022 deutlich erhöht waren. Die drei Jahre gehören zu den sehr warmen Jahren seit 1864.
Hinzugezogen wurden Daten von der sogenannten Nullgradgrenze. Diese zeigt die Fläche an, auf der eine Temperatur von null Grad Celsius herrscht. So ist beispielsweise die Temperatur ab der Nullgradgrenze nach oben in den Bergen immer niedriger und nach unten immer höher.
Auch die Verschiebung der Nullgradgrenze fördert, dass sich auch Wiesen in höheren Gebieten kultivieren und somit die Pollenbelastung verstärkt wird.

Quelle: Allergologie Februar 2024

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