Im Frühjahr und Frühsommer denken viele Allergiker:innen an die klassischen Pollenquellen wie Erle, Hasel und Birke, wenn Heuschnupfenbeschwerden auftreten. Doch was passiert, wenn der Allergietest negativ ausfällt oder die Hyposensibilisierung keine Linderung bringt? In solchen Fällen können auch weniger bekannte Baumpollen eine Rolle spielen. In der neuen Ausgabe Allergie konkret 2024-4 stellen wir Ihnen drei ungewöhnliche, aber dennoch relevante Baumarten vor, die für Allergiker:innen im Frühjahr und Frühsommer als Allergieauslöser eine Rolle spielen könnten.
Zypressen – Ein unterschätzter Allergieauslöser
Zypressen gehören zu den Baumpollen, die in den letzten Jahren vermehrt als Auslöser von Allergien erkannt wurden. Besonders in Südeuropa blühen Zypressenarten wie die Mittelmeerzypresse bereits ab Januar und können Heuschnupfenbeschwerden verursachen. Auch in Deutschland kommen immer mehr Zypressenarten vor, etwa in Gärten und städtischen Bereichen. Die Zypressenarten blühen häufig bis in den Mai oder Juni hinein. Studien zur Hyposensibilisierung zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse, sowohl bei subkutanen als auch sublingualen Präparaten, die die Beschwerden lindern können, allerdings muss der Allergieauslöser erst als solcher identifiziert werden.
Götterbaum – Ein invasiver Baum mit überraschendem Allergiepotenzial
Der Götterbaum (Ailanthus altissima), ursprünglich aus Asien stammend, breitet sich in Deutschland zunehmend aus, besonders in städtischen Gebieten und entlang von Autobahnen. Die Pollen des Götterbaums, die besonders im Juni verbreitet werden, können Heuschnupfenbeschwerden auslösen. Was es sonst noch spannendes zu diesem Allergieauslöser zu berichten gibt, lesen Sie im Artikel der neuen Allergie konkret. Dem Mitgliedermagazin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. - DAAB.
Eichen – Kreuzreaktivität mit Birkenpollen
Eine weitere, weniger bekannte Allergiequelle sind Eichenpollen. Bei einigen Patient:innen, die unter Heuschnupfen aufgrund von Birkenpollen leiden, können auch Eichenpollen die Symptome verstärken. In einem Autorenreferat des Allergiekongresses 2024 in Dresden wurde von einer Patientin berichtet, deren Symptome trotz Hyposensibilisierung für Frühblüher (wie Birke) weiterhin anhielten. Eine erweiterte Diagnostik zeigte schließlich eine positive Reaktion auf Eichenpollen.
Fazit: Unterschätzte Allergieauslöser im Frühling und Sommer
Wer unter Baumpollenallergien leidet und trotz einer Hyposensibilisierung weiterhin Beschwerden hat, sollte auch weniger bekannte Pollenquellen in Betracht ziehen. Zypressen, Götterbaum und Eichen sind nur einige der Baumarten, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Eine genaue Diagnostik, auch unter Berücksichtigung von Kreuzreaktivitäten, ist wichtig, um die Ursache der Symptome richtig zu identifizieren. Allergiker:innen sollten sich bei anhaltenden Beschwerden nicht nur auf die klassischen Baumpollen konzentrieren, sondern auch die weniger bekannten Auslöser im Blick behalten.
Hier geht’s zum Mitgliedermagazin ALLERGIE konkret, Heft 4_2024 https://shop.daab.de/zeitschriften/107/allergie-konkret-4-2024?c=9
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