Die Pollensaison stellt für Patient:innen mit allergischem Asthma und Pollenallergien jedes Jahr eine große Herausforderung dar. Neben einer guten medizinischen Behandlung der allergischen Beschwerden kann man im Alltag einige Punkte beachten, die den Kontakt mit den Asthma-Auslösern senken können.
Pollenstart – Asthma-Medikation ergänzen?
Viele Asthma-Patient:innen haben Pollenallergien. Zur Pollensaison sollte am besten eine ärztliche Einschätzung zur Beschwerdelage erfolgen. Unter Umständen kann es notwendig werden, die Asthma-Medikation zu erhöhen bzw. zusätzlich zur regelmäßigen Asthma-Medikation weitere Medikamente wie moderne Antihistaminika oder Cortison-Nasensprays einzusetzen. Vielleicht besteht auch nur ein saisonales Asthma, und die Medikamente müssen nur während der individuellen Pollensaison angewendet werden.
Vorsicht bei Anti-Schnupfenspray
Anti-Schnupfensprays sollen nur wenig Tage am Stück verwendet werden, da sie die Nasenschleimhaut auf Dauer schädigen. Dies gilt nicht für Antiallergische Nasensprays. DIese sollten bei einer Allergie den Anti-Schnuipfensprays vorgezogen werden.
Pollenkontakt senken
Pollenallergien werden vor allem durch windblütige Pflanzen ausgelöst. Beispielsweise durch frühblühende Bäume wie Hasel, Erle, Birke, durch Gräser oder Kräuter. Durch Wind werden die Pollen besonders gut verbreitet, aber auch bei warmem, ruhigen Wetter können starke Pollenbelastungen entstehen. Durch das Lüften können Pollen in die Wohnräume gelangen. Zusätzlich auch über die Kleidung und Haare der Bewohner oder durch Haustiere. Wichtig ist, über seine individuellen Allergieauslöser und die jeweiligen Hauptbelastungsphasen gut informiert zu sein. Aktuelle Pollenflugvorhersagen bieten einen Anhaltspunkt, um sein Verhalten anzupassen. Das Erkennen der Allergieauslöser im eigenen Umfeld hilft dabei, den Stand der Blütenentwicklung einzuschätzen. Es gibt verschiedene unterstützende Maßnahmen wie beispielsweise das Tragen von Kopfbedeckungen und dicht abschließenden Sonnenbrillen. Auch ein Windfang an der Eingangstür hilft, den Polleneintrag zu senken.
Feucht wischen
Gut zu reinigende Oberflächen sind empfehlenswert. Glatte Bodenbeläge sollen regelmäßig feucht oder mindestens nebelfeucht gereinigt werden. Kurzflorige Teppichböden können besser abgesaugt werden als solche mit langem Flor. Dabei Staubsauger mit sogenannten HEPA-Filtern verwenden (Klasse 13/14) und die Filter regelmäßig erneuern, meist einmal pro Jahr. Es hilft, wenn das Staubwischen gut zu handhaben ist, beispielsweise durch Verwendung geschlossener Schränke. Offene Ablageflächen regelmäßig reinigen und Staub immer feucht wischen. Ein Mund-Nasenschutz kann zusätzlich vor Staub- und Pollenkontakt durch Aufwirbelung schützen.
Mund-Nasenschutz hilft auch draußen
Mund-Nasen-Schutzmasken, wie sie während der Corona-Pandemie genutzt wurden, können den direkten Pollenkontakt vermindern. Auch Stoffmasken oder ein Schal sind hilfreich. Unterstützen kann auch das regelmäßige Wechseln des Pollenschutzfilters im Auto und das Verwenden einer Nasendusche, mit der Pollen regelmäßig aus der Nase gespült werden können.
Langfristig denken!
Auf jeden Fall soll bei Asthma durch Pollenallergien eine ärztliche Diagnostik und gute Behandlung der akuten allergischen Beschwerden erfolgen. Auch eine Langzeittherapie durch eine Hyposensibilisierung kann bei geeigneten Patient:innen und Allergieauslösern gut helfen und wird in der Regel über drei Jahre angewendet, um die Beschwerden gut zu lindern, den Medikamentenverbrauch zu senken und so auch das Asthma zu verbessern.
Wissen hilft
Der Asthma-Campus ist ein kleines Asthma-Schulungsprogramm auf den Internetseiten des DAAB und thematisiert Aspekte wie den Aufbau der Atemwege, Asthma-Diagnose, -Therapie und -Medikamente, das richtige Inhalieren mit dem individuellen Inhalationsgerät, die Peak-flow-Messung, Asthmakontrolle, Atemgymnastik, Sport und Entspannungsübungen. Die einzelnen Kapitel schließen mit einem Quiz ab. Machen Sie mit auf
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