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Bronchiektasen

Blog Bronchiektasen

 /  Sonja Lämmel

Bronchiektasen sind krankhafte Ausweitungen der unteren Atemwege. Betroffen sind die Bronchien und Bronchiolen – die Verzweigungen der Lunge, die immer feiner werden. Stellen Sie sich einen Baum vor, der vom Stamm zu den äußeren Ästen immer feiner wird.

Bronchiektasen können verschiedene Ursachen haben. Die Fehlbildungen können angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein. Alle Bronchiektasen haben eine Entzündung der unteren Atemwege gemeinsam, welche zu einer Zerstörung der Bronchialwände und des elastischen Bindegewebes führt. Mögliche Folgen sind ein narbiger Umbau der Lungen, Verengungen der Atemwege und eine eingeschränkte Funktion. Es gibt unterschiedliche Schweregrade. Durch die Zerstörung der Bronchialwände kommt es zu einer Beeinträchtigung der Reinigungsfähigkeit der Lunge bzw. der feinen Flimmerhärchen (Zilien), die normalerweise den Schleim abtransportieren. Dadurch sammelt sich sehr viel Sekret an. Der Sekretstau begünstigt wiederkehrende Infekte und Entzündungen.

Beschwerden bei Bronchiektasen

Teilweise treten die Beschwerden nur während akuter Krankheitsschübe auf.

  • Husten mit schleimigem oder eitrigem Auswurf
  • Wiederkehrende chronische Atemwegsinfekte
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Blut im Auswurf
  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Verkrampfung der Atemmuskulatur (Bronchospasmus)
  • Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust

 

Bronchiektasen bleiben oft lange unentdeckt

Die klinischen Beschwerden sind zwar charakteristisch für Bronchiektasen, überschneiden sich aber auch mit anderen Lungenerkrankungen wie Asthma oder der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Bronchiektasen werden so oftmals lange Zeit übersehen.

Wann sollten Sie an Bronchiektasen denken und weitere Untersuchungen anstreben:

  • Bei über Jahre bestehenden Beschwerden und Nicht-Ansprechen auf eine COPD- oder Asthma-Behandlung.
  • Bei gehäuften Phasen der Verschlechterung (Exazerbationen) und Infektionen.
  • Bei wiederkehrenden Nasennebenhöhlen-Entzündungen (Rhinosinusitis) mit Husten.

Ursachen für die Erweiterungen der Bronchien

Bronchiektasen können die Folge chronischer Lungenerkrankungen und Infektionen sein und im Laufe des Lebens erworben werden. Seltener sind angeborene Faktoren ursächlich für die Entstehung von Bronchiektasen verantwortlich. Häufig liegt eine Grunderkrankung vor, die die Entstehung von Bronchiektasen begünstigen kann.

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren für Bronchiektasen sind unter anderem:

  • Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Asthma bronchiale
  • Erkrankungen wie Masern, Keuchhusten, chronische Bronchitis oder Lungenentzündung
  • Immundefekte
  • Schädigung der Atemwege durch Giftstoffe, wie Tabakrauch oder Chemikalien
  • allergische Reaktion auf Schimmelpilze (Aspergillose)
  • chronische entzündliche Darmerkrankungen
  • Refluxkrankheiten
  • Erbkrankheiten z. B. Mukoviszidose (Cystische Fibrose), Primäre ciliäre Dyskinesie (PCD)
  • Immundefekte
  • Etwa ein Drittel der Bronchiektasen sind idiopathisch (d. h. die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt).

Umfassende Diagnostik

Die Diagnose der Erweiterungen der Atemwege umfasst verschiedene Untersuchungen. Neben der körperlichen Untersuchung mit Abhören der Lunge (Auskultation) kommen bei der Bronchiektasen-Diagnose auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Mit den richtigen Bildgebungsverfahren werden die strukturellen Lungenveränderungen sichtbar und lassen sich lokalisieren, allen voran eine hochauflösende Computertomografie (HR-CT) in spezialisierten Praxen. Auch gibt es spezialisierte Bronchiektase-Zentren.

Wie werden Bronchiektasen behandelt?

Da die Veränderungen in den Bronchien nicht reversibel, also wieder umkehrbar oder heilbar sind, zielt die Behandlung vorrangig darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Symptome zu lindern. Je nach Ursache schließt die Therapie der Bronchiektasen verschiedene medikamentöse und ergänzende Maßnahmen ein.

Zum Abtransport des Schleimes können neben Klopfmassagen auch Medikamente zum Einsatz kommen. So kann etwa die Einnahme von Hustenlösern unterstützend beim Abtransport des Schleims wirken. Besteht eine deutliche Verengung (Obstruktion) der Atemwege, können bronchienerweiternde Medikamente wie Betasympathomimetika eingesetzt werden.

Dazu gehören zum Beispiel Klopfmassagen sowie Husten- oder Atemtechniken, die in Physiotherapie-Sitzungen erlernt werden können. Umgangssprachlich werden die Methoden zur Reinigung der Atemwege auch als „Bronchialtoilette“ bezeichnet. Eine regelmäßige Inhalation mit Kochsalzlösung kann ebenfalls wirksam sein.

Bronchiektasie vorbeugen

Angeborene Erkrankungen wie die Mukoviszidose oder der Alpha-1-Antitrypsinmangel, die zu Bronchiektasie führen können, lassen sich nicht verhindern. Infektionen wie Masern oder Keuchhusten, die mitunter Bronchiektasen verursachen, lässt sich dagegen durch Impfungen oder hygienische Maßnahmen vorbeugen. Daneben werden bestimmten Risikogruppen wie etwa Menschen mit COPD weitere Impfung empfohlen, darunter gegen Pneumokokken und Grippe, da sie eine Lungenentzündung vorbeugen können.

Studienaufruf!

Studien patient:innenfreundlich gestalten – Patient:innen mit Bronchiektasen gesucht

AstraZeneca sucht Patient:innen mit der Diagnose „Bronchiektasen“, die bereit sind, sich an einem Patient:innenaustausch zu beteiligen. Zielsetzung ist es, potenzielle Studien so patient:innenfreundlich wie möglich gestalten zu können. Hierfür soll bereits im Vorfeld die Perspektive und die Bedürfnisse der Betroffenen erhoben werden.

Weitere Informationen finden Sie hier!

 

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