Kürbis ist ein wunderbares Herbstgemüse – auch für Allergiker
Kürbisse gehören zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae), die nur in sehr seltenen Fällen Allergien auslösen können. Zur Familie zählen ebenfalls Zuckermelone (Cucumis melo), Gurke (Cucumis sativus) und Wassermelone (Citrullus lanatus).
Gesundes Gemüse – roh, eingelegt oder gekocht
Mit nur 25 Kalorien pro 100 Gramm sind Kürbisse kalorienarm und der schlanken Linie zuträglich. Kürbis versorgt den Körper mit Kalium, Vitamin C und Beta-Carotin. Auch wenn das Aroma je nach Sorte stark variiert, kann man den generellen Kürbisgeschmack als fein fruchtig, nussig und dezent süßlich beschreiben.
Die unterschiedlichen Kürbissorten können in vielen Varianten zubereitet werden. Gekocht oder gedünstet in Gemüsepfannen, als Püree oder Suppe. Ausgekratzt als Gemüsenudeln oder überbacken mit Schafskäse, ein wahrer Genuss.
Kürbis kann auch roh verzehrt werden. Auf jeden Fall sollte man vor der Zubereitung immer ein rohes Stückchen probieren: Schmeckt der Kürbis bitter, muss er entsorgt werden. Denn der darin enthaltene, unerwünschte Bitterstoff Cucurbitacin, bleibt beim Kochen erhalten und kann in größeren Mengen besonders Kinder und ältere Menschen gefährden. Nicht verzehrt werden können Zierkürbisse.
Tipp: Hokkaido-Kürbisse müssen nicht geschält werden. Beim Kochen braucht man nur wenig Wasser und beim Dünsten ist er schnell gar.
Allergologie – Einzelne Fallberichte
In der älteren Literatur gibt es einzelne Fallbeschreibungen zu Reaktionen nach Genuss von Kürbis. Bei einem Patienten wurde über Dermatitis, Asthma, Rhinokonjunktivitis, Juckreiz im Mund, Angioödem des Gesichts und der Lippen, generalisierter Juckreiz und leichte Atemnot nach dem Verzehr von Kürbissuppe oder dünnen Fadennudeln, die Kürbis enthalten, berichtet. Neben dem Fruchtfleisch können auch Kürbiskerne allergische Reaktionen hervorrufen. Hierzu werden in der Literatur auch anaphylaktische Reaktionen beschrieben.
Klinische Kreuzreaktivität wurde zwischen Kürbis, Kürbiskernen, Zuckermelonen, Wassermelonen, Gurken und Zucchini beschrieben. Diskutiert wird eine mögliche Kreuzreaktion bei Gräserpollen- oder Ambrosiapollen-Allergie, allerdings ist die Literatur hier sehr alt und es sind Einzelfallberichte.
Fazit: Kürbis ist auch für Allergiker ein gesundes Herbstgemüse und sollte nicht pauschal auf der Verbotsliste stehen. Es gibt Einzelfallbeschreibungen von allergischen Beschwerden, speziell bei Menschen, die auf Gurke oder Melone reagieren. In der Literatur sind Reaktionen bis zum allergischen Notfall beschrieben, speziell bei Kürbiskernen. Diskutiert wird die klinische Relevanz der pollenassoziierten Reaktion bei Gräser- und Ambrosiapollen-Allergikern.