Kosmetika

Naturkosmetik

Naturkosmetik hat ein positives Image und gilt als sanft und hautverträglich. Doch diese pauschale Einschätzung trügt leider. Denn viele Pflanzenauszüge, die zur Herstellung von Naturkosmetika eingesetzt werden, enthalten irritierende und/oder sensibilisierende Stoffe, so dass auch bei natürlichen Pflegeprodukten Unverträglichkeitsreaktionen und Allergien möglich sind.

Zu den bekannten allergieauslösenden Naturstoffen zählen u.a. Perubalsam, Wollwachsalkohole oder Lanolin. Auch einige ätherische Öle, wie das Bergamott-, Eukalyptus- oder Zitronenöl, können allergische Hautreaktion auslösen. Man sollte sie grundsätzlich nie unverdünnt benutzen, zudem können sie sich durch die Einwirkung von Sauerstoff oder unter Sonneneinstrahlung so verändern, dass hautreizende oder allergieauslösende Abbauprodukte entstehen.
Menschen mit Kontaktallergien sollten daher auch bei Naturkosmetika die Angaben zur Zusammensetzung der Produkte genau beachten!

Sensitiv?

Leider bietet auch die Auslobung „sensitiv“ keine Sicherheit bezüglich der Verträglichkeit kosmetischer Produkte, denn dieser Begriff ist weder näher definiert noch rechtlich verankert. Damit können die Hersteller diesen Begriff relativ frei interpretieren. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund führt regelmäßig Marktchecks zu den Inhaltstoffen unterschiedlicher Sensitiv-Produkte durch, die Im Mitgliedermagazin „Allergie konkret“ veröffentlicht werden.

Eine gute Orientierung bei der Suche nach verträglichen Kosmetika und Naturkosmetika bietet das DAAB-Label. Dieses Siegel garantiert, dass die ausgezeichneten Produkte frei von potenten Allergieauslösern und Duftstoffen sind. Auch in der Naturkosmetikbranche gibt es inzwischen ein breites Sortiment von Produkten, die das DAAB-Label tragen. Liste unter: LINK

Zum Thema Kosmetika können Sie sich als Mitglied durch unser Expertenteam beraten lassen.

Haltbarkeit von Kosmetika

Umwelteinflüsse wie Temperatur, Sonneneinstrahlung oder Keime können zum Verderb von Kosmetika führen. Hat sich ein Produkt im Aussehen - z.B. in der Farbe oder in der Konsistenz - verändert (z.B. Ausflockung der Inhaltsstoffe) oder im Geruch (stechend, muffig, auffällig), dann sollte das Produkt sicherheitshalber nicht mehr verwendet werden. Denn hier können sich u.a. Bakterien oder Schimmelpilze angesiedelt und stark vermehrt haben und die Haut reizen und schädigen. Besonders anfällig für den Befall mit Keimen sind geöffnete Produkte auf Wasserbasis wie Feuchtigkeitscremes oder Lotionen und Kosmetika ohne Konservierung.

Ein Mindesthaltbarkeitsdatum wird auf dem Produkt nur dann angegeben, wenn das ungeöffnete Produkt weniger als 30 Monate haltbar ist. Grundsätzlich sind die meisten Kosmetika ab dem Tag ihrer Herstellung deutlich länger haltbar. Bei Produkten, die z.B. nicht konserviert sind muss auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum genannt werden. Die zweite Information zur Haltbarkeit eines Produktes gibt an, wie lange ein Kosmetikum nach dem Öffnen problemlos verwendet werden darf. Diese Gebrauchs-Haltbarkeit wird in Form eines offenen Cremetiegels gekennzeichnet in Kombination mit der Zeitangabe in Monaten.

Produktvielfalt ohne potente Allergene DAAB-Logo

Produkte ohne allergiefördernde Inhaltsstoffe sind unser Anliegen: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Erwachsenen mit Allergien, Asthma und Neurodermitis ein. Orientierung bei der Produktauswahl bietet seit über 25 Jahren das DAAB-Logo.

Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben, was ein Sensitiv-Produkt leisten oder welche Kriterien es erfüllen muss. Um eine verlässliche Orientierung beim Kauf kosmetischer Mittel zu geben, hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund ein Logo entwickelt, das für überprüfte Qualität und gute Verträglichkeit der Produkte steht. Das Sortiment der DAAB gelabelten Produkte umfasst inzwischen circa 300 verschiedene Produkte (Körper- und Babypflege, Waschmittel, Sonnenschutz etc.)

Produkte, die das DAAB-Label haben möchten, dürfen keine potenten Allergieauslöser beinhalten.

Hierzu hat der DAAB einen eigenen Kriterienkatalog erarbeitet. Die Produkt-Rezepturen werden durch Experten des DAAB überprüft. Die Zusammensetzung der Kosmetika und Waschmittel wird im Hinblick auf allergieauslösende und stark irritierende Substanzen überprüft. Potente Allergieauslöser sind hierbei für den DAAB nicht akzeptabel.
Die ausgezeichneten Produkte sollen zudem frei sein von natürlichen und synthetischen Duft- und Aromastoffen sowie ätherischen Ölen, frei von allergenen Konservierungs- und Farbstoffen sowie stark reizenden Stoffen wie Natriumlaurylsulfat. Nicht akzeptabel sind auch Kolophonium, Lanolin, Azofarbstoffe, para-Phenylendiamin oder Parabene.
Kontinuierlich führen wir hierzu Recherchen durch und befragen Experten, um auch neue relevante Allergene zu identifizieren und auszuschließen.

Nachweis der guten Verträglichkeit der Produkte
Der Hersteller muss die gute Verträglichkeit seiner Produkte auf empfindlicher Haut durch positive Ergebnisse einer Epikutantestung belegen. Hierfür werden entsprechende Untersuchungen in unabhängigen dermatologischen Instituten durchgeführt.

Sicherheitsbewertung
Für alle kosmetischen Produkte sieht die Kosmetikverordnung eine umfassende Sicherheitsbewertung durch externe Experten vor. In diesem Dokument werden alle Inhaltsstoffe auf die toxikologischen, sensibilisierenden und umweltrelevanten Eigenschaften bewertet. Diese Ergebnisse werden dem DAAB zur Einsicht vorgelegt.

Anwendertestung
Eine wichtige Voraussetzung für die Labelvergabe ist eine positive Bewertung des Produktes in einem anonymisierten Anwendertest. Hierfür werden die verblendeten Produkte über einen Zeitraum von vier Wochen getestet und die Tester dokumentieren in einem Fragebogen ihre Alltagserfahrungen hinsichtlich Geruch, Dosierbarkeit, Waschwirkung, Hautgefühl und vor allem Verträglichkeit des Produktes. Sind die Erfahrungen und Bewertungen der Anwender überwiegend gut und sehr gut, erhält der Hersteller für drei Jahre das kostenfreie DAAB-Logo.

Dafür setzen wir uns ein:

Zusätzlicher Allergiehinweis auf Kosmetika (z.B. enthält Duft- und Konservierungsstoffe): Deutlicher hervorgehobene und verständlichere (deutsche Bezeichnungen) Kennzeichnung der häufigsten Auslöser von Kontaktallergien auf Kosmetika.
Vollständige Deklaration sowie zusätzlichen Hinweis auf potentielle Allergieauslöser (z.B. enthält Duftstoffe) auf medizinischen Produkten wie Salben, Lotionen, Verbandsmaterialien, Heftpflastern etc.
Deklaration der Inhaltsstoffe mit Allergiehinweis auf Wasch- und Reinigungsmitteln.
Gesetzliche Regelung von Begriffen wie "hypoallergen" zum Schutz der Verbraucher.
Verbot allergieauslösender Stoffe in Kinderkosmetik.

Zum Thema Kosmetika können Sie sich als Mitglied durch unser Expertenteam beraten lassen.

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