Die Dosierungen und Zeitabstände, in denen Präparate zur Hyposensibilisierung gegeben werden, können je nach Therapieschema unterschiedlich sein. Meist wird bei den klassischen Therapien mit einer niedrigen Allergendosis begonnen, die während der Behandlung erhöht wird. Ist eine Erhaltungsdosis erreicht, wird diese dann regelmäßig verabreicht.
Klassische Form der Hyposensibilisierung
In der Aufdosierungsphase werden wöchentlich Spritzen mit steigender Allergenkonzentration verabreicht. Es wird in das Unterhautfettgewebe auf der Rückseite des Oberarms gespritzt. Wenn nach 16 Wochen die Erhaltungsdosis erreicht ist, erhält der Patient monatlich eine Spritze dieser Dosis. Die Therapie wird in der Regel drei Jahre lang fortgesetzt. Bei saisonalen Allergien kann die Erhaltungsdosis während der Zeit der Allergenbelastung reduziert oder die Therapie ganz ausgesetzt werden.
Kurzzeit-Hyposensibilisierung
Die Kurzzeit-Hyposensibilisierung ist eine Abwandlung der klassischen Form. Bei dieser Form wird in der Einleitungsphase schneller aufdosiert, so dass die Erhaltungsdosis in kürzerer Zeit erreicht wird. Danach erfolgt entweder eine monatliche Spritze oder die Behandlung wird erst nach der Pollensaison fortgesetzt. Die Gesamt-Therapiedauer ist mit der klassischen Form identisch.
Rush- (Schnell-/Stoß-)/ Ultra-Rush-Hyposensibilisierung
Durch eine rasche Dosis-Steigerung soll eine schnelle Gewöhnung erreicht werden (mehrere Spritzen täglich, stationärer Aufenthalt). Anschließend wird die Therapie mit monatlichen Spritzen über mindestens drei Jahre fortgeführt. Das Verfahren wird aufgrund der schnell erreichten Toleranz gerne bei Insektengiftallergikern angewendet.
Sublinguale Hyposensibilisierung
Das Allergen wird hier nicht durch Spritzen, sondern in Tropfen- oder in Tablettenform verabreicht. Dabei wird das Allergenpräparat einige Minuten im Mund, unter der Zunge, behalten und danach geschluckt. In der Regel nimmt der Patient das Präparat selbst zu Hause ein.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Therapiepräparate wurden im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Normalerweise sind sie gut verträglich. Lokale Nebenwirkungen können manchmal während der Einleitungsphase auftreten. So kann es zu Beginn zu Juckreiz und Schwellung an der Einstichstelle oder bei der Tablettentherapie zu Reaktionen wie Juckreiz im Mundraum kommen. Meistens treten nur leichte bis mittlere Beschwerden auf, die gut behandelt werden können.