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Allergie gegen Insektengifte: Sofortmaßnahmen und präventive Behandlung

Allergie gegen Insektengifte Sofortmaßnahmen und präventive Behandlung

 /  Tina Christiansen

Insektenstiche von Bienen und Wespen können für Allergiker:innen lebensgefährliche Reaktionen auslösen. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) schätzt, dass über 90 % der allergischen Reaktionen auf Insektengifte durch eine Immuntherapie verhindert werden können. Jedoch erhalten nur etwa 10 % der Betroffenen diese wirksame Behandlung.

Was tun im Notfall?

Für Personen mit einer bekannten Insektengiftallergie ist es entscheidend, stets ein Notfallset dabei zu haben. Dieses enthält in der Regel einen Adrenalin-Autoinjektor, Kortison und ein Antihistaminikum. Die Selbstbehandlung mit diesen Medikamenten kann bei einer allergischen Reaktion Leben retten. Außerdem sollte jeder Betroffene und sein Umfeld den Umgang mit dem Notfallset üben, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Langfristiger Schutz durch Immuntherapie

Die allergen-spezifische Immuntherapie, ähnlich einer Impfung, bietet einen langfristigen Schutz vor schweren allergischen Reaktionen. Dabei wird das Allergen, also das Bienen- oder Wespengift, über einen längeren Zeitraum in steigenden Dosen verabreicht, um das Immunsystem des Patienten/der Patientin allmählich daran zu gewöhnen. Studien zeigen eine Wirksamkeit von bis zu 99 % bei Wespengift und bis zu 94 % bei Bienengift.

Wichtigkeit der frühzeitigen Diagnose

Sollte nach einem Stich eine überdurchschnittliche Reaktion auftreten, ist es wichtig, mittels Haut- oder Bluttests herauszufinden, ob eine Allergie gegen das spezifische Insektengift besteht. Eine frühzeitige Diagnose und die Einleitung einer Immuntherapie können nicht nur schwere allergische Reaktionen verhindern, sondern auch die Lebensqualität deutlich verbessern.

Die Immuntherapie wird in Deutschland gemäß den aktuellen Leitlinien empfohlen und sollte idealerweise nach einer detaillierten Diagnose durch Fachpersonal in Allergologie eingeleitet werden.

Unsere Empfehlungen zur Stichvermeidung

  • Im Freien nicht barfuß laufen, geschlossene Schuhe und enganliegende Kleidung tragen.
  • Bei Mahlzeiten im Freien vorsichtig sein, um Stiche im Mund- und Rachenbereich zu verhindern. Gläser abdecken, mit Strohhalm trinken und jeden Bissen prüfen, bevor Sie ihn in den Mund nehmen.
  • Parfüm und stark duftende Pflegeprodukte meiden.
  • Abstand zu Mülltonnen im Freien halten.
  • Vorsicht bei der Obsternte und Fallobst im Garten.
  • Schließen Sie tagsüber die Fenster oder bringen Sie Insektenschutzgitter an. Achten Sie abends/nachts auf Lichtquellen.
  • Versehen Sie beim Fahrradfahren den offenen Helm mit einem Netz.
  • Werden Sie Mitglied im DAAB und sprechen Sie mit unseren Anaphylaxieberaterinnen: https://www.daab.de/daab/mitglied-werden

 

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